Das Minnesota-Hungerexperiment: Warum es nie darum gehen sollte, möglichst wenig zu essen, sondern immer darum, GENUG zu essen.

Es war die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Millionen Menschen in Europa mussten hungern. Die Regierung in Washington gab eine Studie in Auftrag.

Man wollte wissen:

Was passiert mit einem Menschen, der zu wenig Nahrung bekommt? Mit seinem Körper, mit seiner Psyche? Und wie lässt sich die Gesundheit von Menschen wiederherstellen, die nahe dem Verhungern waren.

Das Vorgehen:

  • 400 junge Menschen wollten an dieser Studie teilnehmen.
  • 32 der psychisch und physisch gesündesten wählte man schließlich als Versuchspersonen aus.
  • Nach einer Kontrollphase begann das eigentliche 6-monatige Hungern.
  • Die Kalorienzufuhr wurde auf ca. 1.600 Kcal pro Tag reduziert.
    Das ist oft weit mehr als sich viele Menschen, die eine wir auch immer geartete Diät machen, zugestehen!

Die Folgen:

Schon nach wenigen Wochen zeigten sich drastische Auffälligkeiten.

  • So reagierte der Körper:

Libidoverlust, Absinken der Körpertemperatur, Verlangsamung des Pulses, Haarausfall, Hautveränderungen, ständiges Frieren, starke Verringerung der Konzentrationsfähigkeit, u.v.m.

  • So reagierte die Psyche:

Regelrechte Besessenheit von Allem was mit dem Thema Essen zu tun hatte, ständiges Denken an Essen, ständiges Reden von Essen,… die Sehnsucht nach Nahrung machte diese Männer fast verrückt.

Hinzu kamen Müdigkeit, Gereiztheit, depressive Verstimmung, sozialer Rückzug, Abnahme des Selbstwertgefühls, u.v.m.

Ein paar Extremfälle Eine Versuchsperson sammelte im Verlauf der Studie über hundert Kochbücher, eine andere aß Lebensmittel aus dem Müll, wieder eine andere kaute bis zu 40 Packungen Kaugummi am Tag, und ein Mann hackte sich sogar die Finger ab, nur um im Krankenhaus mehr Nahrung zu bekommen!

Zurück zur Normalität, die Wiederaufbauphase (das ist wichtig, bitte lies das Folgende sehr aufmerksam…):

Nach und nach erhöhte man man die Nahrungsmenge wieder.

Das war schwierig!

Denn viele der vormals jungen und gesunden Menschen hatten Ihr Gefühl für Sättigung verloren: Egal wie viel sie aßen, sich ganz und gar voll stopften… sie fühlten sich niemals wirklich zufriedengestellt. 
Ihr Appetit war unersättlich.

Am Körper setzte sich das wiedergewonnene Fett in einer anderen Verteilung, vermehrt und vor allem am Bauch an. Das ließ die Studienteilnehmer unförmig erscheinen.

Insgesamt erholten sich die Versuchspersonen nur sehr langsam von dem Experiment!

  • Keys, A., Brožek, J., Henschel, A., Mickelsen, O., & Taylor, H. L., The Biology of Human Starvation (2 volumes), University of Minnesota Press, 1950.
  • http://www.nationaleatingdisorders.org/get-facts-eating-disorders. (Grodstein, Levine, Spencer, Colditz, &Stampfer, 1996; Neumark-Sztainer, Haines, Wall, & Eisenberg, 2007).

Heute wäre diese Studie aus ethischen Gründen nicht durchführbar. Heute setzen sich Millionen von Frauen, aber auch Männern freiwillig diesen Bedingungen aus. Immer wieder! Das nennt sich dann DIÄT…

Was ich Dir damit sagen möchte:
Weniger zu essen als Du brauchst, an Nährstoffen und Kalorien, ist niemals die Lösung!

Kurzfristig magst Du damit vielleicht etwas „erreichen“ (Du nimmst ab), mittel- und spätestens langfristig bewirkst Du jedoch das genaue Gegenteil. 95 % – noch einmal: 95 %!- aller Diäten führen zu keinem nachhaltigen Erfolg!

Mir ist bewusst, dass gerade, wenn Du unter einer Essstörung leidest, Deine Angst die Kontrolle über Dein Körpergewicht zu verlieren… vermutlich RIESIG ist. 

Diese Angst möchte ich Dir gerne nehmen! 

Denn tatsächlich ist es so:

Wenn Du genug von dem für Dich Richtigem isst, wirst Du niemals zu dick oder zu dünn sein. Du wirst immer Dein Idealgewicht haben.

Dein Idealgewicht ist genau das, welches für Dich am gesündesten und somit auch am schönsten ist und welches Du ganz leicht beibehalten kannst.

Wie genau das geht, das zeige ich Dir gerne! 

Wenn Du unter Problemen mit Deinem Essverhalten, Bulimie oder Binge Eating leidest und Unterstützung möchtest, dann freue ich mich Dich kennen zu lernen!

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